Der letzte stille Ort

Interaktives Kunstobjekt

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Beschreibung des Kunstobjekts:

Ein Sarg steht auf einem kleinen Podest mit 2-3 Stufen mitten in einem Ausstellungsraum.

Der Sargdeckel hängt gute 1 1/2m über dem Sarg. Oben ist der Deckel mit einem Rollrasen (Kunstrasen) beschichtet….Darüber hängt eine Gießkanne, die so tut als würde sie den Rollrasen bewässern.

Der Sarg ist innen leicht gepolstert. Es liegt ein Edding im Sarg. Auf der Unterseite des Sargdeckels und an den Sargwänden sind ein paar WC-Sprüche (zb.: Ich bin dein Morgen danach, Dani was here, Jan+Petra, und diverse kleine Lebensweisheiten) geschrieben.

Wenn man den Raum betritt in dem der Sarg steht, darf jeder der/die den Raum betritt, eine Nummer aus einem Nummernautomaten ziehen. Oberhalb des Sargs an einer gut ersichtlichen Stelle ist ein Nummernzähler angebracht, wie bei einem Amt. Sobald eine neue Nummer angezeigt wird, ertönt ein Ton.

Sobald eine Nummer aufscheint, die ein/e Besucher/in gezogen hat, bekommt dieser die Möglichkeit sich für maximal fünf Minuten in den Sarg zu legen, und auch einen kleinen WC-Spruch oder eine kleine Lebensweisheit dazuzuschreiben und sich dadurch auf dem Kunstobjekt dauerhaft zu „verewigen“.

Es gibt an der Unterseite des Sargdeckels auch noch die Möglichkeit sich in eine Strichliste einzutragen, sobald man im Sarg liegt.

 

Hintergrund:

Sich bewusst zu werden, dass unsere Lebenszeit auf diesem Planeten begrenzt ist, finde ich eine wichtige Selbsterkenntnis. Dadurch können wir Menschen erst lernen bewusster im Hier und Jetzt zu leben um die schönen Momente aktiver zu gestalten.
In der Kunstinstallation „Der letzte stille Ort“ geht es mir als Künstlerin darum sich die eigene Endlichkeit zu vergegenwärtigen. Dieser Prozess kann durchaus einige Fragen aufwerfen, wenn der Betrachtende sich darauf einlassen will.

Es stellt sich für mich auch die Frage, woran die InterakteurInnen glauben wollen, was nach dem irdischen Dasein passiert. Ob man sich als Atheist, Agnostiker, Buddhist, Christ oder Moslem (etc) sieht ist demnach irrelevant. Relevant ist wie sehr sich die Besucherinnen der Ausstellung auf diese Fragen und möglichen Erkenntnisse einlassen. Ob es ihnen möglich ist, sich dieser Situation auszusetzen, und dadurch in tiefere Schichten ihres Selbst eintauchen wollen oder können.

Die Möglichkeit sich durch Sprüche und der Strichliste im Sarg zu verewigen (samt der schon vorhandenen Sprüche, die aus diversen WC-Zitaten und kleinen Lebensweisheiten vorab zusammengetragen wurden) soll eine Prise schwarzen Humor in das Thema mit einfließen lassen, damit die eigene Vergänglichkeit und das Leben in das wir hineingeworfen wurden, mitunter nicht all zu ernst zu nehmen.

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